Erstmals erwähnt 1357
Das Landhaus Averbeck wurde bereits 1357 erstmals als Hofstelle Hassel Nr. 3 urkundlich erwähnt. Nachweislich seit Anfang des 16. Jh. ist der Hof im Familienbesitz und wird seither von Generation zu Generation weitergegeben. Der heute noch von Alteingesessenen verwendete Name „Garnhof“ (plattdeutsch „Goarnhoff“) beruht auf dem damaligen Familiennamen „Gade“, der im 17. Jh. durch Einheirat zu „Hornbostel“ wurde und erst 1933 zu „Averbeck“. Es war Gustav Averbeck, der Vater von Hans-Heinrich, der Gertrud Hornbostel, damals heiratete.
Der gesamte Betrieb umfasst heute mit allen Feldern, Wiesen und Wäldern 189 Hektar. Im Wandel der Zeit wurde die Bewirtschaftung des Bauernhofes immer wieder an die unterschiedlichsten Gegebenheiten und Umstände angepasst. Auf dem typischen Heidehof mit einerseits sandigen und wenig ertragreichen Böden und einem Niederungsmoor um das Örtzetal baute man früher genügsame Pflanzen wie Buchweizen und Moorhafer an; man hielt Milchvieh, Schweine, Heidschnucken und Ziegen.
Die Heideflächen entstanden durch das großflächige Abholzen der Wälder für die Salzgewinnung. Holz war so wertvoll, dass hier noch bis etwa 1940 Torf aus dem Moor „gebacken“ und zum Heizen im Winter verwendet wurde. Heidplacken, die mühsam gestochen und als Streu in die Ställe gebracht wurden (daher „Plackerei“), waren zusammen mit dem Tierdung der einzige Dünger für die Felder. Weitere wirtschaftliche „Standbeine“ waren die Fischteiche zur Karpfenzucht im feuchten Örtzetal und von etwa 1850 bis in die 1920er-Jahre die Ziegelei. Die gebrannten Ziegel wurden von der „Lehmkuhle“ mit Loren zum Weitertransport zur B3 gebracht, aber auch für den Bau der eigenen Scheune, des Backhauses (ca. 1850, heutiges Restaurant und Spielscheune Landlümmels) und des Haupthauses (1909) verwendet. Im Backhaus oder „Häuslingshaus“ gab es neben einem Großbackofen Zimmer für die durchschnittlich fünf bis sechs Knechte, Mägde und andere Mitarbeiter des Hofes; ein Zimmer darin stand wandernden Obdachlosen befristet zur Verfügung, wie es damals üblich und vorgeschrieben war.
Große Bedeutung hatte die Erfindung des Kunstdüngers Anfang des 20. Jh.: Ertragreichere Felder und Wiesen bedeuteten mehr Nahrung für Tiere und damit auch die Möglichkeit, mehr Tiere zu halten. Die Not während der Weltkriege und danach erforderte den Anbau von „Sattmachern“ wie Kartoffeln, Brotgetreide, Futter- und Steckrüben oder Kürbisse und anderem Nützlichen wie Flachs (Lein für Leinöl) und Hanf (Hanffasern).